die Burkhardiflut
- zweite Grote Mandränke -
11.Okt 1634 (jul.)



die Burkhardiflut
zweite Grote Mandränke
11.Okt 1634 (jul.)


Sturmflut in der Deutschen Bucht. Etwa 15000 Tote;
Zertrennung der Insel Strand in mehrere Teile.
Die Halligen Nieland und Nübel gehen unter.


 

 Flutmarken in St. Peter Ording /
 Foto: Hans Peter Dehn, Ferienwohnungen Dehn

 NN+4,80 m  3.Jan 1976
 NN+4,58 m  16./17.Feb 1962
 NN+4,46 m 3./4.Feb 1825
 NN+4,44 m 18.Okt 1936
 NN+4,05 m 11.Okt 1634

flutmarke stpeterording2
 
Sturmflut1634
                                         die Burkhardiflut 11.Okt 1634 (jul.)
                                                       Bild von wikipedia

 


indem am Tage zuvor (als am 11.Octobris) ein ungeheurer Sturmwind aus dem Süd Westen erhoben /
so sich in folgender Nacht auf halber Sprinckflut nach Nordwesten gewendet / ...
sondern auch das Wasser und Meer in der West-Seedermassen bewogen und aufgetrieben /
dass es in denen an derselben und an der Elbebelegenen Ländern / als in Storman /
Dithmarschen / Eiderstedt / Nordstrand / Jüthland...
Teiche und Dämme zerrissen und dahin gekommen / Da man zuvor niemals keine Flut vernommen /
Viele 1000 Menschen und Vieh ersäuffet / Häuser und Güter weggeführet /
Und solchen Schaden gethan / Daß es nicht zu beschreiben.

www.martinschlu.de


www.nordstrander-heimatverein.de:

Im  Oktober des Jahres 1634 brach eine furchtbare Katastrophe herein, die fast die ganze große Insel in den Fluten begrub.
Der elende Zustand der Deiche und des Deichwesens überhaupt war es hauptsächlich, der die Größe des Unglücks verschuldete. Die Deiche waren so niedrig, dass ihr Kamm höchstens 10-12 Fuß über gewöhnliche Flut reichte, viele waren noch nicht einmal so hoch.

Der Morgen des 11.Oktober 1634 brach an. Es war der letzte, welchen das alte Nordstrand erlebte. Am 10. Oktober schon waren finstere Wolkenmassen am Himmel herauf gestiegen, aber der Wind ruhte noch. Es war die Ruhe vor dem Sturm. Im fernen Westen blitzte es, und als die finstere Nacht heranschliech, da flüchtete ahnungsvoll der Schiffer ans Ufer.

Die Nacht verging. Blutrot stieg die Sonne am Himmel empor, um sich bald darauf hinter dichten Wolken zu verbergen. Es war ein Sonntag. Noch einmal scharten die dem Untergang geweihten sich betend in den Gotteshäusern, stimmten noch einmal dem Herrn ein Loblied an. Während sie in der Kirche waren, brach das Unwetter los. Es donnerte und blitzte. Der Regen floss in Strömen. Im strömenden Regen eilten sie nach Hause an den heimatlichen Herd und saßen mit ihren Familien um den gefüllten Tisch, nicht ahnend, dass es für die meisten von ihnen das letzte Mal sein werde.

Da brach der furchtbare Südweststurm los, der sich abends auf halber Springflut nach Nord Westen wandte und zum Orkan wurde. Donnernd schlugen die Wellen gegen die Deiche. Immer höher stieg das Wasser und stürzte endlich durch und über die Deiche.

Nach einer Stunde hatte Nordstrand aufgehört zu sein. Da waren 6408 Personen und über 50000 Stück Vieh in den Fluten begraben. 30 Mühlen, 6 Glockentürme und mehr als 1300 Häuser waren zertrümmert. Das Glück von mehr als 9000 Menschen war vernichtet. Nur die festeren Kirchtürme und Kirchen, obgleich auch beschädigt, ragten aus diesem riesigen Trümmerfeld hervor.

An 44 Stellen war der Deich durchbrochen. Die größten Deichbrüche waren bei Lith
nahe der Schanze zu Stintebüll. Nur 2633 Menschen hatten diese Schreckensnacht überlebt.


Meine Bemerkung:
Hier wird dargelegt, dass die Flut am Sonntagabend gekommen sei.
Und es soll der 11.Okt 1634 gewesen sein.

Der 11.Okt 1634 (greg.) war aber ein Mittwoch. Diese Möglichkeit scheidet also aus.
Sie scheidet auch deshalb aus, weil der gregorianische Kalender hier erst um 1700 eingeführt wurde.

Der 11.Okt 1634 (jul.) = 21.Okt (greg.) war aber ein Samstag.

Sonntag wäre der 12.Okt 1634 (jul.) = 22.Okt 1634 (greg.)


Es gibt aber einige Indizien dafür, dass diese Sturmflut tatsächlich am Abend des 11.Okt 1634 geschah.

1. Fast alle nehmen dies an.

2. Der Namenstag für Burkhard ist der 11.Oktober.

Sankt Burkhardi (11.Okt) Sonnenschein,
schüttet Zucker in den Wein.

3. Der tiefste Luftdruck wäre gemäß meiner Theorie am Sa 11,81 Okt oder am So 12,63 Okt 1634.
Am So 12.Okt 1634 wäre der Sturm schon am Nachmittag. Das ist offenbar zu früh !


Gemäß wikipedia:

Der Augenzeuge Peter Sax aus Koldenbüttel auf Eiderstedt beschreibt:

um sechs Uhr am Abend fing der Herr an aus Osten mit Wind und Regen zu wettern,

um sieben wendete er den Wind nach dem Südwesten und ließ ihn so stark wehen,
dass fast kein Mensch gehen oder stehen konnte,

um acht und neun waren alle Deiche zerschlagen...

um zehn Uhr war alles geschehen.


  Do 18.Jan 2007 18h = Sa 11,92 Okt 1634 (jul.)
  Orkan Kyrill

  exakt 4604 Lunation = 135958,83 Tage
  = 372 Kalenderjahre + 88,83 Tage
  nach der Burkhardiflut  Sa 11.Okt 1634 (jul.)

  Theorie:  tiefster Luftdruck  Sa 11,81 Okt 1634 (jul.) / Do 18,64 Jan 2007

2007jan18h18
 

  Fr 6.Dez 2013 0h = Sa 11,79 Okt 1634 (jul.)
  Orkan Xaver

  = 4689,1111 Lunationen = 138472,21 
  = 379 Kalenderjahre + 45,21 Tage
  nach der Burkhardiflut 11.Okt 1634 (jul.)

  Theorie:  tiefster Luftdruck  Sa 11,81 Okt 1634 (jul.) / Fr 6,02 Dez 2013

2013dez06z0

 

SUNordstrandisch
                          Sonnenuntergang bei der Schulwarft / Foto Bodo Werner
 
Schulwarft
                                 die Schulwarft bei Ebbe / Foto Bodo Werner
 
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       die Schulwarft / Hallig Nordstrandischmoor / "Land unter" / Allerheiligen 2006 /

       Blick von der Norderwarft.

 
Nordsee Halligen 9
                die Schulwarft / Hallig Nordstrandischmoor / Sonnenuntergang
 

 Flutmarke in Husum

 die Ringe zeigen von oben nach unten:

 NN+5,66 m 03.Jan 1976 Elbeflut
 NN+5,21 m 16.Feb 1962 Hamburger Sturmflut
 NN+5,12 m 24.Nov 1981 Nordfriesland-Flut
 NN+5,10 m 04.Feb 1825 Halligflut
 NN+4,80 m 11.Okt 1634 Burkhardiflut
 NN+4,50 m 16.Jan 1362 zweite Marcellusflut

FlutmarkeHusum